Wer gibt, gewinnt! Der BNI-Podcast mit Michael Mayer

Wer gibt, gewinnt! Der BNI-Podcast mit Michael Mayer

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Michael Mayer: Hallo und Grüß Gott. Es ist wieder so weit: Eine neue Folge unseres Podcasts “Wer gibt, gewinnt”. Ich habe heute einen besonderen Gast mit einem Unternehmen, das mir so in dieser Art noch nie untergekommen ist. Liebe Zuhörer, ich möchte den Joseph Kap-Herr herzlich bei uns begrüßen. Er ist Gründer und Eigentümer des Unternehmens “Sindbad”. Das ist ein Social Business und würde im Jahr 2016 gegründet. Lieber Joseph, schön, dass du da bist! Ich freue mich schon auf unser Gespräch. Wir haben ja schon vorher gesprochen und die ersten 6 Minuten waren schon sehr interessant! Lieber Joseph, was ist Sindbad? Was macht ihr genau?

Joseph Kap-Herr: Ja danke für die Einladung. Sindbad ist ein Mentoring Programm. Im Endeffekt geht es darum, dass Jugendliche, die 14 oder 15 Jahre alt sind den Sprung in den ersten Job gut schaffen und auf der anderen Seite sind die Mentoren, die zwischen 20 und 35 Jahre alt sind. Diese sollen den Sprung begleiten und auch so viel dazu lernen, dass es für sie und für das Unternehmen, in dem sie arbeiten, von Bedeutung ist. Dem ganzen geben wir einen Rahmen: Mit Supervisionen, Coachings, einem Ablaufprogramm. Ziel ist, dass Jugendliche selbst entscheiden können: Was ist mein erster Job? Die jungen Erwachsenen sollen eine Soziale Kompetenz lernen.

Michael Mayer: Also ist es eine Win-Win Situation? Ich habe zuerst gedacht, dass für den Mentee der große Vorteil liegt, aber im Vorgespräch hast du gesagt, dass es auch für den Mentor eine wahnsinnig große Lernmöglichkeit gibt. Kannst du darauf nochmal kurz eingehen?

Joseph Kap-Herr: Absolut. Ich glaube sowieso, dass das immer der Fall ist, wenn man jemanden unterstützt, dass man dann auch selbst lernt. Aber bei uns geht es noch einen Schritt weiter: Denn wir legen auch einen großen Fokus darauf, eigene Coachings, eigene Trainingseinheiten und -methoden zur Verfügung zu stellen. Den Mentoren trainieren wir also diese Methoden ein. Das ist bei uns ein wichtiges Konzept und eine Haltung. Zu uns kommt niemand nur um zu helfen. Zu uns kommt man, um selbst zu profitieren. Es ist immer eine zweiseitige Geschichte.

Michael Mayer: Emotionale Intelligenz lernt man bei euch?

Joseph Kap-Herr: Ja klar. Du wirst als 30-jähriger Mentor mit einem Mentee zusammengesteckt, der 15 Jahre ist, der vielleicht aus einer sozialen Brennpunkt Schule kommt und der andere Erfahrungen gemacht hat, als du sie gemacht hast. Allein schon der Umstand erfordert viel emotionale Intelligenz und Fingerspitzengefühl. Man muss einerseits motivieren und anregen mitzumachen und andererseits musst du klare Regeln schaffen. Du bist der ältere und Erfahrene. Das ist auch eine wichtige Führungsaufgabe. Dieses Gefühl zu entwickeln und zu trainieren ist unser Anliegen.

Michael Mayer: Eigentlich wäre das für Firmen ein wahnsinnig gutes Ausbildungsprogramm für Nachwuchsführungskräfte, oder? Dort können sie ja auch gleichzeitig etwas Gutes tun. Das ist ja für die Firmen ein wahnsinniger Win-Ansatz. Hast du Beispiele von Firmen, die das schon machen? Darfst du Namen nennen?

Joseph Kap-Herr: Ja, auf jeden Fall. Wir machen das zurzeit mit etwa 20 Firmen. Ein paar davon kennt man sicherlich: Uniqa, Siemens, Wien Energie, Erste Bank. Da gibt es viele, die schon dabei sind. Die Nachwuchsführungskräfte oder jungen Mitarbeiter suchen einen Sinn in der Arbeit und wollen irgendwann Führungsaufgaben übernehmen. Die schicken sie zu uns. Interessant ist auch, dass man im Namen der Firma etwas Interessantes tun kann. Danach suchen prinzipiell viele junge Mitarbeiter. Außerdem gibt es einen spannenden Einblick, wenn man den Mitarbeiter zu Sindbad schickt und der dann bei uns Mentor wird. Wie dieser Mitarbeiter dann damit umgeht ist eine sehr spannende erste und ausgelagerte Führungsaufgabe. Das passiert nicht im eigenen Unternehmen, aber man kann gut sehen, ob der Mitarbeiter bereit ist, einen Jugendlichen zu führen und wie er damit umgeht, wenn es Situationen gibt, auf die er nicht vorbereitet ist. Es gibt kein Drehbuch. Es passiert so ungefähr alles: Von Kontaktabbruch, bis hin zu sehr viel Kontakt.

Michael Mayer: Hast du eine Geschichte, die dir im Kopf geblieben ist, wo ein Mentor das Leben eines Mentees verändert hat oder umgekehrt? Ich bin ein Fan von Geschichten.

Joseph Kap-Herr: Da gibt es vieles. Wir haben knapp 2.000 junge Menschen im Programm gehabt in den letzten Jahren. Die die mir am meisten im Eindruck bleiben sind die ganz einfachen. Es gibt natürlich größere romantische Geschichten, wo jemand einen neuen Job gefunden hat oder Ähnliches. Zum Beispiel am Anfang war ein Fall, da haben sich Mentee und Mentor auf der Mariahilferstraße zu einem Treffen getroffen. DAs war für den Mentee so spannend, weil er in diesem Bezirk noch nie war. Jeder der in Wien lebt würde davon ausgehen, dass jeder mal in der Mariahilferstraße war. Aber das zeigt so gut, dass es sogar geographische Abgrenzungen gibt. Das sind große Grenzen, die überwunden werden. Viele haben Einblicke in die Familie der Mentees. Da gibt es mal eine Einladung zum Mittagessen. Einfach ein Gefühl für eine neue Realität zu bekommen. Das ist bereichernd, macht unglaublich Spaß. Unsere Mentoren genießen das oft sehr. Wir sind grundsätzlich schon ein Programm, das darauf gerichtet ist, dass der Jugendliche einen Lehrplatz findet. Aber auf der anderen Seite ist die Methode, wie wir das erreichen: Durch Beziehung. Wir sind überzeugt, dass das die wahre Vorbereitung auf den Job ist. Natürlich auch das Schreiben, des Bewerbungsschreibens. Aber der Kern ist diese Beziehung.

Michael Mayer: Joseph du bist ja auch noch jünger. Du bist erst 30 Jahre alt. Du hast vor vier Jahren deine Firma gegründet. Mit 26 Jahren. Was war der Auslöser?

Joseph Kap-Herr: Ich habe es nicht alleine gegründet. Ich hatte zwei Kollegen. Bei mir sind die Dinge meistens zufällig passiert. Und so auch hier. Es war schon so, dass ich immer schon Lust hatte, etwas zu tun, wo ich den Weg vorgeben konnte. Ich wollte immer schon etwas selbst gestalten. Aber grundsätzlich war das Thema “Jugendliche und Eintreten in den Arbeitsmarkt” da war. Da hatten wir eine Leidenschaft etwas zu tun. Wir haben anfänglich geschaut, wo wir uns einbringen können und dann gesehen, dass das, was wir für sinnvoll erachten noch nicht gibt. Es gibt sehr viele Mentoring Programme, aber der Modus bei uns gab es noch nicht.

Michael Mayer: Das Thema USP - Ich war selbst eine Zeit lang Mentor beim Integrationshaus und habe das zwei Mal durchgemacht. Ich habe die Zeitung vom Integrationshaus bekommen. Dort haben sie Integratoren gesucht. Ich wollte etwas zurückgeben. Unsere Philosophie bei BNI ist ja “Wer gibt, gewinnt”. Das Leben hat es gut mit mir gemeint. Ich durfte zwei Jugendliche begleiten. Das war eine interessante Herausforderung. Was unterscheidet euch von den anderen Programmen? Was ist euer USP?

Joseph Kap-Herr: Das hängt von der Zielgruppe ab. Bei den Mentoren ist es die professionelle Begleitung und das Rahmenprogramm, das darauf ausgelegt ist, dass du selbst als Führungskraft dich weiter entwickelst. Als Persönlichkeitstraining für dich selbst. Was ich auch immer spannend gefunden habe war die Mischung aus sozial und unternehmerisch. Wir wollen den Jugendlichen einerseits den Schritt erleichtern. Andererseits muss es auch ein Programm sein, das am Markt einen Wert hat. Wir wollten nicht abhängig sein von Förderungen und Spenden, sondern am Markt etwas anbieten können, wo Externe sagen können, dass sie es auch gerne hätten. Das prägt unsere Kultur. Es gibt klare Zielformulierungen.

Michael Mayer: Ihr habt einen Verein und eine Kapitalgesellschaft, die miteinander arbeiten. Es ist aber nicht nur Mentor - Mentee, sondern auch ein Weiterbildungsprogramm für den Mentor. Das geht Hand in Hand?

Joseph Kap-Herr: Genau. Wir sind ein gemeinnütziger Verein, der von Spenden und öffentlichen Förderungen lebt. Daran angedockt gibt es eine GmbH, die sogenannte Sindbad Chancenproduktions GmbH. Die ist dafür da Lehrlingsbetriebe zu beraten im Umgang mit deren Lehrlinge - also Abbrüche verhindern, den Einstieg gut zu gestalten - und andererseits junge Führungskräfte und Potentialkräfte zu entwickeln. In diesem einem Jahr werden sie auf ihre Führungstätigkeit vorbereitet. Das ist eine relativ reguläre Personalentwicklungsmethode, welche sicherlich innovativ ist, aber grundsätzlich ein relativ reguläres Angebot.

Michael Mayer: Joseph jetzt bist du bei Forbes unter 30 zum Entrepreneur of the Year ausgezeichnet worden. Gratulation. Wann hast du die bekommen?

Joseph Kap-Herr: Bekommen eigentlich gar nicht. Ich habe irgendwann erfahren, dass ich für diese Liste nominiert wurde. Ich weiß auch gar nicht, wie diese Nominierung funktioniert hat. Dann war es in Zeiten von Lockdown und Corona relativ unüblich. Ich habe eine E-Mail bekommen und da hieß es, dass ich Forbes 30 under 30 bin. Was das genau bedeutet, weiß ich bis heute nicht. Aber es ist eine große Ehre, dass ich auf so einer Liste genannt bin.

Michael Mayer: Ihr habt auch eine Unternehmensgröße, wo es eher in den größeren Bereich hinein geht. Ihr habt 20 Mitarbeiter. Gratulation dazu. Wo geht es mit Sindbad hin? Was ist die Vision? Werdet ihr irgendwann an der Börse gelistet werden?

Joseph Kap-Herr: Nein. Die Vision ist das nicht. Ich glaube auch nicht, dass das passieren wird. Die Vision muss sich um die Jugendlichen drehen. Ich halte das für eine gesunde Vision, weil das unser Antriebsgrund war und unsere Kernkompetenz ist. Wir wollen in den nächsten Jahren einen großen Teil der Jugendlichen erreichen, die den Sozialen Need haben, einen Mentoren zu bekommen. Es gibt in Österreich immer einige zig tausend Schüler, die pro Jahr vor dem Abschluss stehen und am Sprung in den ersten Arbeitsmarkt sind. Von denen wollen wir die Hälfte erreichen.

Michael Mayer: Gib uns doch ein paar Zahlen dazu. Wo steht ihr derzeit? Was wird in Zukunft passieren?

Joseph Kap-Herr: Derzeit stehen wir bei ca. 2.000 Teams, die wir begleitet haben im Programm. In den nächsten zehn Jahren würden wir gerne 3.000 und 5.000 Schüler pro Jahr in das Programm aufnehmen. Ich halte das für eine gesunde Größe für Österreich. Das würde auch einen gesellschaftlichen Impact machen. Die Idee ist ja nicht nur, dass jeder Einzelne den Sprung in die Lehre schafft, sondern auch, dass es in unserer Gesellschaft ein unterschiedliches Verständnis für Lebenswelten gibt. Dafür braucht es eine bestimmte Größe. Ich würde das auf einige 1000 Schüler pro Jahr.

Michael Mayer: Also das Geschäft geht euch nicht aus. Die Schüler sind eure erste Zielgruppe. Die Mentoren die zweite und gleichzeitige Zielgruppe. Was mir gut gefällt ist der Aspekt, dass man die Nachwuchsführungskräfte in das Programm geben kann, wo diese eine soziale Kompetenz lernen können und Empathie dazulernen. Ihr werdet das Ziel sicherlich auch früher erreichen. Im Markt gibt es einen Need. Wenn du dir das letzte Jahr anschaust: Hat euch COVID bei 20 Mitarbeiter betroffen?

Joseph Kap-Herr: Ja sicherlich hat es uns betroffen. Das ist auch ein USP von uns: Bei uns gibt es nichts Digitales. Vielleicht ist das nicht ganz im Zeittrend. Wir sind überzeugt, dass die Treffen analog funktionieren müssen. Das hat sich komplett verändert. Wir haben seit einem Jahr nur mehr digitale Mentoring Teams laufen. Das hat bei uns im Team auch einiges gemacht. Ich will aber nicht jammern. Es gab einige gute Möglichkeiten, dem entgegenzuwirken. Wir haben einige Monate Kurzarbeit gemeldet gehabt. Wir haben bei uns niemanden entlassen müssen. Wir sind gut durch die Krise gegangen. Der Arbeitsmarkt war schwierig, aber es gab auch ein großes Bewusstsein dafür, dass es etwas wie Sindbad braucht. Daher haben sich ein paar Türen für uns geöffnet. Aber für die Zielgruppe, die Jugendlichen, ist das ein Alptraum. Das ist eine sehr fragile Zielgruppe, die auf öffentliche Räume und Unterstützungssysteme angewiesen ist und die sie aber zuhause nicht bekommen. Diese Unterstützungssysteme sind in den letzten Monate umgefallen. Der Einstieg in den Arbeitsmarkt wird für viele Jugendliche einfach nicht funktionieren.

Michael Mayer: Wir haben in unserem Unternehmen letztes Jahr einen Lehrling aufgenommen. Dieses Jahr wieder. Das ist mir eine Herzensangelegenheit diese Lehrlinge zu unterstützen, denn in meinem Leben haben mich Unternehmer auch gefördert. Ohne diese wäre ich heute nicht hier. Das heißt es ist derzeit digital. Wie schätzt du das Jahr 2021 ein? Wie geht es weiter?

Joseph Kap-Herr: Bei uns geht es an zwei Standorten weiter. Wir gründen bei uns in Vorarlberg und in Salzburg. Dort starten wir mit den ersten Teams. Das nimmt einige Ressourcen in Anspruch. Dann stehen wir vor der Frage, dass wir in sieben von neun Bundesländern unterwegs sind und in den nächsten Monaten oder ein bis zwei Jahren die Entscheidung treffen müssen, was der nächste Schritt ist. Entweder gehen wir in die Tiefe und haben flächendeckend ein breites Angebot, oder wir schielen wir aus Österreich in die Nachbarländer. Die Entscheidung ist noch nicht gefallen. Ich bin vom Bauchgefühl her aber der Meinung eine Sache zu Ende zu bringen. Also in Österreich stark verankert zu sein. Das sind die zwei wichtigen Dinge, die wir entscheiden müssen.

Michael Mayer: Wir haben auch einige Zuhörer in Deutschland und der Schweiz. Was wäre dein Kontaktwunsch? BNI hilft Personen weiter. Mit welchen Kontakten können wir dir weiterhelfen?

Joseph Kap-Herr: Vor allem mit visionären Unternehmern und HR Leuten in Unternehmen, die uns verstehen und auch für sie einen Mehrwert sehen. Wir sind von Spendern und von öffentlicher Seite her gut unterwegs. Aber ich möchte unbedingt, dass verstanden wird, wie groß der wirtschaftliche Mehrwert ist, wenn man den Leuten soziales Fingerspitzengefühl trainieren könnte. Damit könnte man mir sicherlich helfen. Das ist auch immer eine Sache, die verstanden werden muss. Mir ist klar, dass es nicht reicht einen Folder zu verschicken. Unser Unternehmen ist doch etwas neuartig und innovativ. Aber umso wertvoller ist es, wenn man uns verstanden hat und das Angebot auch verstanden hat.

Michael Mayer: Suchst du Kontakte in Bundesländern zu Personen, die das mit euch aufbauen sollen? Und in Deutschland? Wie muss diese Person ausschauen? Was muss der tun, was muss der können? Wie alt muss der sein? Beschreibe uns deine Wunschperson.

Joseph Kap-Herr: Unmittelbar gerne in Österreich. In Österreich vor allem Leute, die ein unternehmerisches Grundbedürfnis haben. Unsere Standorte sind relativ unabhängig. Jemand der sich traut Verantwortung zu übernehmen. Dann ist es eine Mischung aus einer sozialen Aktivität und sonst ist es eine Start-Up-Angelegenheit. Man muss dort die Firma gründen, man braucht ein Netzwerk, man braucht Firmenkontakte. Wenn jemand auf sowas Lust hat und gleichzeitig etwas lustiges tun will, dann sehr gerne! Man kann sich bei mir melden.

Michael Mayer: Wir geben deine Angaben in die Shownotes gerne hinein und werden das auch auf Facebook posten. Gibt es eine Altersbeschränkung?

Joseph Kap-Herr: Für das nicht, nein. Standort Gründen kann jeder. Wir sind alle relativ in meinem Alter - zwischen 25 und 30 Jahren sind 90% der Leute. Ich fände es auch spannend, wenn es eine Person ist, die aus diesem Alter raus bricht.

Michael Mayer: Sehr gut. Wie viele Standorte möchtest du in Österreich haben?

Joseph Kap-Herr: Kommt drauf an, wie wir skalieren. Aber auf jeden Fall 9. Dann ist die Frage ob wir noch tiefer skalieren oder an jedem Schulstandort einen eigenen Sindbad-Standort braucht. Das glaube ich zurzeit nicht.

Michael Mayer: Ich bin davon überzeugt, dass es so eine Dienstleistung, die du anbietest, in jeder Schule geben wird. Unternehmertum mit den Schülern zusammenzubringen hat unglaubliches Potential. Da ist meiner Meinung nach noch zu wenig Schnittstelle. Gratulation zu dem Geschäftsmodell. Liebe Zuhörer, wenn ihr noch Kontakte in anderen Bundesländern habt, gebt sie weiter an den Joseph. Wenn man jemanden in Deutschland kennt, sagst du aber auch nicht nein oder?

Joseph Kap-Herr: Nein. Unbedingt. Bitte melden.

Michael Mayer: Wunderbar. Ja, wir sind fast am Ende. Wir haben am Ende immer einen Fragenwrap vorbereitet. Wärst du bereit diese mit mir kurz durchzugehen und kurze und prägnante Antworten zu geben.

Joseph Kap-Herr: Bitte.

Michael Mayer: Was war dein größter unternehmerischer Fehler?

Joseph Kap-Herr: Zu viel nachzudenken, bevor ich eine Entscheidung getroffen habe.

Michael Mayer: Geld bedeutet für dich:

Joseph Kap-Herr: Sicherheit.

Michael Mayer: Dieses Ritual habe ich:

Joseph Kap-Herr: neuerdings in der Früh laufen zu gehen.

Michael Mayer: Schön das mache ich auch. Das ist witzig, wie man danach süchtig wird.

Joseph Kap-Herr: Ja das bringt es voll. Das ist arg.

Michael Mayer: Da muss ich gleich weiterfragen: Bei mir funktioniert es am besten, wenn ich dabei Podcasts oder Hörbücher höre.

Joseph Kap-Herr: Deinen am besten, oder?

Michael Mayer: Na nicht meinen. Aber ich höre immer so sechs bis sieben Podcasts. Was machst du beim Laufen?

Joseph Kap-Herr: Ich gehe mit meinem Hund laufen. Da geht Musik nicht, aber ich rede mit meinem Hund beim Laufen.

Michael Mayer: Darauf kann ich nicht verzichten:

Joseph Kap-Herr: Rausch.

Michael Mayer: in was?

Joseph Kap-Herr: in jeglicher Hinsicht. Ist für mich eine wichtige Kreativitätsquelle. Muss nicht der klassischer Rausch nach einem Bier sein, sondern kann auch der Rausch einer Begeisterung sein. Das Laufen in der Früh löst auch gewissermaßen einen Rausch aus. Ich brauche diese Nicht-Normalen Zustände, um weiterdenken zu können.

Michael Mayer: Spannende Antwort. Das kann ich aber nachvollziehen. Die Zukunft in Österreich sieht in 5 Jahren wie aus?

Joseph Kap-Herr: Gleich wie jetzt. Österreich hat einen großen Vorteil, denn es ist relativ stabil, in dem was es tut. Es hat auch einen großen Nachteil. Das ist das gleiche: Es ist stabil. Ich sehe die großen Veränderungen noch nicht kommen.

Michael Mayer: Persönlich wachse ich durch …

Joseph Kap-Herr: Beziehung zu jedem eigentlich. Das ist für mich meine intensivste Lebensaufgabe. Es kostet mich am meisten Energie und gibt mir am meisten Energie.

Michael Mayer: Finde ich cool. Einer unserer Kernwerte bei BNI ist auch der Beziehungsaufbau. Wenn du mit Leuten in Beziehung trittst, wird glaube ich sehr vieles einfacher.

Michael Mayer: Persönlich wachse ich durch?

Joseph Kap-Herr: Durch Schmerz am ehesten. Durch Momente, die ich nicht steuern kann und die vielleicht nicht so schön sind. Schöne Momente regen nur dazu an, Dinge weiter zu tun, wie man sie eh macht. Wenn mal etwas nicht so schön ist muss man etwas ändern. Als ich nehme an durch Schmerz.

Michael Mayer: Jungunternehmer sollten als erstes was tun?

Joseph Kap-Herr: Sich ein Netzwerk aufbauen. Mit möglichst vielen Leuten über ihr Ding reden und aus 100 Gesprächen wird dann ein Gespräch dabei sein, das spannend ist.

Michael Mayer: Darauf bin ich wirklich stolz:

Joseph Kap-Herr: Auf meine Ehe. Ich bin seit zwei Jahren verheiratet und hätte nicht gedacht, dass das einmal so gut in meinem Leben läuft.

Michael Mayer: Das hat mich zuletzt wirklich bewegt?

Joseph Kap-Herr: Die Situation um die Flüchtlingswelle oder Migrationssituation zurzeit auf der ganzen Welt und die Reaktion darauf - auch von unserer Politik. Das bewegt mich laufend.

Michael Mayer: Dieses Buch sollte jeder Unternehmer kennen:

Joseph Kap-Herr: Gar keines. Ich halte nichts davon. Ich glaube Unternehmer muss man nicht lernen. Das lernt man eh, wenn man es ist.

Michael Mayer: Dein größtes Vorbild ist oder war?

Joseph Kap-Herr: Ganz früher war es mal der Winnetou.

Michael Mayer: Hast du den Winnetou noch gesehen? In unserer Jugendzeit war das der Film am Nachmittag.

Joseph Kap-Herr: Ja bei mir war das auch noch. Mein Vater ist totaler Karl May Fan und ich nehme an, dass ich diese Filme deshalb so oft gesehen habe. Der Winnetou war schon ein echt cooler Kerl. Nach wie vor schaue ich mir den Film gerne an.

Michael Mayer: Meine nächsten Ziele sind?

Joseph Kap-Herr: Ich möchte Sindbad gut übergeben. Das muss nicht jetzt sein, aber es ist ein Ziel von mir, dass ich etwas aufbaue, das auch ohne mich funktioniert.

Michael Mayer: Sehr gut. Erfolg ist für dich?

Joseph Kap-Herr: Antrieb.

Michael Mayer: Lieber Joseph, danke für deine Zeit und Offenheit. Du hast ein sehr cooles Geschäftsmodell und Interview. Ich finde den sozialen Gedanken bei deinem Unternehmen unheimlich spannend. Du hast definitiv das Leben von vielen Personen verändert. Du sagst ja, 2.000 Personen. Sind das 2.000 pro Jahr oder läuft das Programm dann länger?

Joseph Kap-Herr: Ja genau. Die laufen ein Jahr und starten mit einer Phase, wo sie sich kennenlernen und hören auf mit dem Übergang in den nächsten Schritt. Die 2.000 sind alle, die wir bisher im Programm hatten. Das wird natürlich von Jahr zu Jahr mehr. Irgendwann sollen es dann auch 2.000 pro Jahr sein.

Michael Mayer: Ich weiß nicht, ob es sehr viele Leute gibt, die sagen können, dass sie 2.000 Leben verändert haben. Bei uns ist “Changing the Way the World Does Business” eine Vision und wir verändern das Leben von Unternehmern. Da haben wir eines gleich: Für mich ist es einfach sehr belohnend etwas zu verändern. Ich weiß nicht, wie es bei dir ist.

Joseph Kap-Herr: Ich glaube wirklich nicht, dass ich 2.000 Leben verändert habe. Ich schon gar nicht. Wenn dann die Mentoren, die mit den Jugendlichen arbeiten oder umgekehrt. Aber ich gebe dir recht: Es fühlt sich schön an, wenn auf dem eigenen Mist etwas wächst, das zu guten und angenehmen Gefühlen führt.

Michael Mayer: Lieber Joseph, vielen Dank! Unser Podcast heißt “Wer gibt, gewinnt” und es geht darum, sich gegenseitig weiterzuhelfen. Liebe Zuhörer, wenn ihr dem Joseph weiterhelfen wollt, dann findet ihr seine Kontaktdaten in den Shownotes. Er sucht Kontakt in Österreich für Standortleiter, er sucht Kontakt in Deutschland, um das Thema größer zu machen. Wir haben sicher auch einen großen Einfluss darauf, das Thema größer zu machen, weil jungen Menschen weiterzuhelfen wichtiger denn je ist. Lieber Joseph herzlichen Dank für deine Zeit!

Joseph Kap-Herr: Danke für die Einladung!

Michael Mayer: Liebe Zuhörer, es ist eines darüber nachzudenken anderen Leuten zu helfen. Es macht einen großen Unterschied es auch tatsächlich zu tun. Wenn jeder, der Zuhört, einmal pro Tag einer Person weiterhilft, dann machen wir die Welt zu einem besseren Platz. Das ist mein Ansporn. Danke Joseph für deine Zeit, danke fürs Zuhören. Sollte euch das, was ihr heute gehört habt, gefallen haben, dann empfiehlt uns weiter, abonniert uns, sprecht darüber. Sollte es euch nicht gefallen haben, dann freue ich mich über Feedback. Denn Feedback ist das Futter der Champions. Vielen Dank. Tschau!

Joseph Kap-Herr: Tschau, Danke!

Über diesen Podcast

Der Podcast „Wer gibt, gewinnt!“ von Michael Mayer ist der Podcast für Unternehmer mit Fokus auf Klein- und mittelständige Unternehmen in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Für Unternehmer, die interessiert sind, mehr Kontakte und mehr Geschäft für ihren Betrieb zu bekommen. Mit Tipps, Tricks und Erfahrungsberichten von erfolgreichen Unternehmern, die unmittelbar in die Praxis umgesetzt werden können.

Wer sich gerne inspirieren lassen möchte, von spannenden Geschichten und unternehmerischen Einblicken – der ist bei diesem Podcast goldrichtig.

Michael Mayer ist Geschäftsführer des weltweit größten Netzwerks für Empfehlungsmarketing und Beziehungsaufbau, selbständiger Unternehmer seit 20 Jahren und er lebt dafür, jeden Tag einen Menschen weiterhelfen zu können. LinkedIn: https://www.linkedin.com/in/michael-mayer-3b253733/

Website: https://bni.de

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von und mit Michael Mayer

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